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"Die Menschen, die im Notburgahaus leben, sollen es behaglich haben."

Organisieren, reinigen, Wäsche waschen, das Essen zubereiten, den Tisch decken, aufräumen, dekorieren – all das gehört zum Bereich Hauswirtschaft des Notburgahauses. Insgesamt 14 Mitarbeiter, einige in Teilzeit, kümmern sich um das Wohl der Bewohner, drei davon in der Zentralküche. Leiterin des Teams ist Susanne Körner. Die ausgebildete Hauswirtschaftsmeisterin bündelt im Notburgahaus ihre Erfahrungen, die sie über 30 Jahre in der Gastronomie, in Altenheimen und in Krankenhäusern gesammelt hat. Sie hat einen Neubau eines Altenheimes sehr intensiv mitgestaltet, damit viele Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt werden konnten, als Produktionsleiterin eine Cook & Chill-Küche aufgebaut und diverse Weiterbildungen absolviert: z.B. zum Thema Esskultur im Heim, als Alltags- und Lebensweltmanager und als Hygienemanagement-Beauftragte.

Während viele Alten- und Pflegeheime die Hauswirtschaft ausgliedern, hält das Notburgahaus daran fest, wesentliche Bereiche selbst zu betreiben. Susanne Körner erläutert in einem Interview, warum das gut so ist und wie die Bewohner von diesem besonderen Service profitieren.

Frau Körner, wie sieht der normale Tagesablauf im Bereich Hauswirtschaft aus?

Susanne Körner: Das kommt ganz auf die Schicht an. Die Frühschicht „Service“ beginnt mit dem Vorbereiten des Frühstücks in den Wohnbereichen. Die einen Bewohner bekommen fertige Tabletts auf die Zimmer, die andern können an einem Büffet wählen und sich selbst versorgen und wieder andere bekommen ihre Brote fertig geschmiert und geschnitten an an die Tische gebracht. Es ist schwierig, bei Menschen, welche sich selbst nicht mehr äußern können, ihre Wünsche zu ermitteln. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, so viele Informationen wie möglich über den Menschen zu bekommen und auch durch Beobachtungen Wünsche und Neigungen festzustellen.

Der Service versorgt die Bewohner mit frischen Gläsern und Getränken und kümmert sich im Anschluss an diese Runde um das Mittagessen. Natürlich gehören zu den einzelnen Dienstleistungen auch Reinigungsaufgaben, welche in entsprechenden Hygieneplänen beschrieben sind. Zu einem späteren Zeitpunkt treffen dann die Mitarbeiter ein, die in der Raumpflege oder in der Wäscherei arbeiten.

Die Mitarbeiter der Spätschicht beginnen mit dem Vorbereiten und Zubereiten des Abendessens, dann folgen die Aufgaben, die wiederum in den Hygieneplänen beschrieben sind. Alle Mitarbeiter in der Hauswirtschaft haben auch während ihrer Tätigkeit immer eine betreuende oder begleitende Funktion.

Das Haus­wirtschafts­team rotiert, sodass jeder Mitarbeiter Einblick in alle Aufgabenbereiche hat. Dadurch sind wir sehr flexibel, wenn mal ein Mitarbeiter wegen Krankheit oder Urlaub ausfällt. Einzig in der Küche gibt es ein festes Stammteam rund um unseren Küchenleiter Marco Hacks, das die Speisen zubereitet.

Hausreinigung und Wäsche waschen – welche Vorteile hat es, das von einem Team im eigenen Haus erledigen zu lassen?

Susanne Körner: Wir können unseren Bewohnern viel mehr Service bieten. So wird die Wäsche der Bewohner in der Regel einmal pro Woche wieder sauber und gefaltet auf die Zimmer gebracht. Bei einem externen Dienstleister kann das bis zu zwei Wochen dauern. Wir vergeben nur die Mangel- und Bettwäsche nach außerhalb, hier muss dann ein etwas größerer Vorrat an Bettwäsche im Haus sein, aber das kann man gut überblicken. Mit Absprache der Wohnbereichsleiter wird das Lager so schlank wie möglich gehalten.

Und unsere Bewohner wissen es zu schätzen, dass sie einen kurzen Weg haben. Die Bewohner kommen auch schon mal in der Wäscherei vorbei und fragen, ob es möglich ist, eine Bluse oder eine Hose bis zum nächsten Tag sauber zu haben, weil sie sie zu einem besonderen Anlass anziehen möchten. Mit der Wäscherei im Haus bekommen wir diese Wünsche leicht umgesetzt. Auch wenn ein Wäscheteil mal verloren geht, ist es in der Einrichtung immer wieder zu finden. Bei einer externen Wäscherei ist der Aufwand des Suchens erheblich größer.

Ein anderes Beispiel: das Reinigen der Bewohnerzimmer. Wir können die Menschen ja nicht immer einfach aus ihren Zimmern ausquartieren, um darin sauber zu machen. Hier brauchen wir eine engmaschige Abstimmung mit der Pflege, wann wir welche Arbeiten vornehmen können. Denn die Hygienestandards müssen wir auf jeden Fall einhalten. Die Menschen, die im Notburgahaus leben, sollen es ja behaglich haben. Jeder Bewohner hat das Recht, eigene Möbel, Bilder und auch Bettwäsche mitzubringen. Dazu gehört auch die alte Puppe oder jede Menge Nippes, der ins Regal gestellt wird.

Es gibt auch immer wieder Bewohner, die beim Staubwischen mithelfen wollen, weil sie es von früher her so gewöhnt sind. Andere sitzen im Sessel und geben lieber die Kommandos. So individuell, wie wir das hier machen, geht es mit externen Dienstleistern einfach nicht.

Was extern gereinigt wird, sind die Fenster. Das ist ohne Spezialisierung ein zu gefährlicher Job. Und für die Haarpflege kommen jeden Donnerstag Friseurinnen zu uns in Haus, bei denen die Bewohner dann Termine vereinbaren können. Wir haben einen eigenen kleinen Salon in unserem Haus, welcher jeden Donnerstag gut besucht wird. Auch hier ist es wie früher bei einem Friseurbesuch: Man sieht immer wieder andere und auch neue Gesichter, unterhält sich und knüpft auch neue Kontakte.

Wie arrangieren sich die Bewohner damit, nicht mehr alles selbst machen zu können?

Susanne Körner: In der Regel ganz gut. Der große Vorteil ist, dass hier alles sehr familiär ist. Jeder kennt jeden. Und man kann fragen, wenn man ein Anliegen hat. Wir versuchen immer, auf die Bewohnerwünsche einzugehen, oder auch auf die Wünsche der Familien.

Bei den Dekorationen zum Beispiel, für die wir mit Unterstützung der Mitarbeiter des Sozialen Dienstes zuständig sind: Die Bewohner werden vorher gefragt, wie sie z.B. Weihnachten dekoriert haben möchten, sodass wir gemeinsam, möglichst mit den Bewohnern, eine schöne Dekoration im ganzen Haus umsetzen können.

Ein anderes Beispiel sind die Geburtstage. Selbstverständlich möchten auch unsere Bewohner ihren Geburtstag feiern – der eine etwas größer, der andere nur im engsten Familienkreis. Wer es wünscht, kann die Cafeteria mieten, um dort alleine mit seinen Angehörigen und Freunden feiern zu können, man kann sich aber auch nur eine Ecke reservieren, und dann sind eben auch andere Bewohner zu der Zeit in der Cafeteria. Und vom Ablauf her ist fast alles möglich: Wir können die Geburtstagsfeier komplett ausrichten, mit Kuchen, Salaten etc., oder wir decken nur ein und machen den Kaffee. Den Kuchen und die anderen leckeren Dinge zum Abendessen bringen dann die Angehörigen mit. Da sind wir sehr flexibel.

Diese familiäre Atmosphäre ist nicht nur für die Menschen in unserem Haus sehr angenehm, sie hat auch einen praktischen Vorteil. Während die Pflegekräfte meist nur die Bewohner ihres jeweiligen Bereiches kennen, kommt das Haus­wirt­schafts­team durchs ganze Haus und verbringt teils deutlich mehr Zeit mit den Menschen als es die Pflegekräfte schaffen. Da jeder Mitarbeiter jeden Bewohner kennt, bekommen wir schnell mit, wenn sich bei unseren Bewohnern etwas verändert. Dann können wir den Pflegekräften frühzeitig ein Signal geben, mal auf bestimmte Dinge zu achten.

 

 

Susanne Körner

Leitung Hauswirtschaft

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